Was ist Indologie?
Um ein häufig auftretendes Missverständnis vorzubeugen: Die Indologie ist ein philologiebasiertes kulturwissenschaftliches Fach, in dem der indische / südasiatische Kulturraum für Europäer geistig zugänglich gemacht wird. (Man lese hierzu den Artikel von Prof. Dr. Roland Steiner, Indologie?, wo der Autor einige redaktionelle Wörter, womit er nicht einverstanden ist, geschwärzt hat.)
Dies bedeutet, dass
- Indologen sich mit der indischen Kultur beschäftigen (und nicht mit Umweltfragen, Volkswirtschaft, Botanik, Zoologie, Geologie, Tropenmedizin, Industrie usw., insofern diese sich auf Südasien beziehen)
- Indologen sprachliche Informationsquellen (fast ausschliesslich schriftliche) benutzen, weil wir auf diese Weise direkten Zugang zum internen indischen kulturellen Diskurs erhalten (anstatt die indische Kultur nur von einer Aussenperspektive zu sehen). Dies ist die besondere Stärke des Faches, an die keine der so genannten Sozialwissenschaften herankommt. So hat z.B. ein Ethnologe ohne indologische Ausbildung, d.h. ohne indische Sprachkenntnisse, sich selbst dazu verurteilt, von Sekundärquellen und (hoffentlich guten) Dolmetschern abhängig zu sein
- Indologen wissen wollen, was Vertreter der indischen Kultur in Vergangenheit und Gegenwart anderen Menschen im indischen Kulturraum mittels indischer sprachlicher Medien kommunizieren wollten und wollen
- solche Studenten1, die aus irgendeinem Grund sich weigern, oder dazu aus irgendeinem Grund unfähig sind, gediegene indische Sprachfähigkeiten zu entwickeln, für die Indologie grundsätzlich ungeeignet sind. Ohne indische Sprachen läuft nichts
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